Mittelherkunftsnachweis leicht verständlich

Mittelherkunftsnachweis leicht verständlich
Mittelherkunftsnachweis

Was ist ein Mittelherkunftsnachweis?

Ein Mittelherkunftsnachweis bezeichnet die rechtliche Verpflichtung, die Herkunft seiner finanziellen Mittel offenzulegen.

Dienstleister im Finanzbereich (Banken, Börsen, Broker, VASPs,…) sind unter gewissen Umständen gesetzlich dazu verpflichtet, Ihre KundInnen nach der Herkunft ihrer Mittel zu befragen. Möchte man also Kunde eines Finanzdienstleisters werden, so muss dieses Unternehmen diverse Nachweise verlangen. Es muss belegt werden können, woher das eingezahlte Geld ursprünglich stammt. So müssen einerseits Dokumente und Belege eingereicht werden, andererseits auch Fragen zur Herkunft der Mittel beantwortet werden können.

Diese Regelungen dienen in erster Linie der Bekämpfung von Geldwäsche und kommen insbesondere – aber nicht nur –  bei Bareinzahlungen zur Geltung. 

Als Unternehmer sind Sie unter Umständen verpflichtet, die Herkunft der Mittel Ihrer Kunden zu überprüfen. Der Auftrag des Gesetzgebers lautet hierbei: Vergewissern Sie sich, dass das Geld, das über Transaktionen in Ihr Unternehmens fließt, aus einer legitimen Quelle stammt. Die gesetzlichen Regelungen sind hierbei oft nicht leicht zu durchschauen.

Warum gibt es Mittelherkunftsnachweise?

Mittelherkunftsnachweise werden prinzipiell vom Gesetzgeber vorgegeben. Das Ziel dieser Regelungen ist meist dreifach: Erstens soll Geldwäsche verhindert werden. Zweitens möchte man Terrorismusfinanzierung einen Riegel vorschieben. Drittens soll Steuerhinterziehung vermieden werden.

Diese drei Themen weisen große gesellschaftlich negative Folgen auf, weshalb die Gesetzgebung hier spezielle Regelungen umgesetzt hat.

Herkunftsnachweis über finanzielle Mittel in Österreich

In Österreich sind die gesetzlichen Regelungen durch die Richtlinien der EU über Geldwäschebekämpfung bestimmt. So gilt in Österreich das Bundesgesetz zur Verhinderung der Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung im Finanzmarkt (Finanzmarkt-Geldwäschegesetz – FM-GwG). Unternehmen müssen dabei Sorgfaltspflichten erfüllen, unter die eben auch die Kenntnis der Mittelherkunft fallen. So müssen Sie von Ihren Kunden Nachweise verlangen, durch die diese beweisen können, dass die finanziellen Mittel aus legitimen Quellen stammen.

Welches Gesetz greift beim Mittelherkunftsnachweis?

Grundsätzlich ist in Bezug auf Mittelherkunftsnachweise bei Finanzdienstleistern das Finanzmarkt-Geldwäschegesetz (FM-GWG) zu beachten.

Bei Geschäften mit Wertpapieren gilt zusätzlich das Wertpapieraufsichtsgesetz (WAG), welches hier eingesehen werden kann:

Gewerbetreibende fallen unter die Gewerbeordnung (GewO), welche ebenso Geldwäschebestimmungen enthält.

Mittelherkunftsnachweis ab wann?

In Österreich gilt als eine wichtige Grenze in Bezug auf Mittelherkunftsnachweise 10.000,- Euro, teilweise müssen jedoch auch bereits Nachweise unter diesem Betrag erbracht werden.  

Mittelherkunftsnachweis und Kryptowährungen

AML5 Richtlinien der Europäischen Union und Mittelherkunftsnachweise

Geldwäschegesetze werden heutzutage in großem Maße bereits auf europäischer oder gar internationaler Ebene geregelt. So ist die 5. Richtlinie der EU in Kraft, welche in Österreich über das Finanzmarkt-Geldwäschegesetz umgesetzt wurde. Das vorrangige Ziel dieser Richtlinie ist die Verhinderung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Diese Richtlinie wurde wiederum durch die Empfehlungen der Financial Action Task Force (FATF) beeinflusst.

Durch die Internationalisierung dieser Regelungen sind Mittelherkunftsnachweise mittlerweile in allen EU-Ländern zur Normalität geworden.

Welche Dokumente gelten als Mittelherkunftsnachweis?

Beispiele für Herkunftsnachweise sind:

  • Gehaltsnachweise
  • Einkommenssteuerbescheide
  • Verträge, welche den Geldtransfer beweisen, wie beispielsweise ein Kaufvertrag
  • Zahlungsbelege, welche einen Verkauf belegen
  • Kontoauszüge, aus denen Verkäufer und Käufer hervorgehen
  • Belege einer Barauszahlung einer Bank

Dies ist nur ein kleiner Auszug.

Schützen Sie Ihr Unternehmen mit Mittelherkunftsnachweisen!

Schützen Sie Ihr Unternehmen vor den Gefahren von Geldwäsche mittels sauberer Dokumentation von Mittelherkunftsnachweisen! Sie sollten die spezifischen Nachweise so ablegen, dass sie diese im Falle einer Überprüfung kundenspezifisch belegen können.

Sie können damit nicht nur Ihr Unternehmen schützen, sondern auch einen Beitrag zur Geldwäschebekämpfung leisten.

Compliance Software wie CLARA unterstützt Sie dabei, die Kundendokumente sicher abzulegen, jederzeit wiederzufinden und notwendige Berichte automatisch mit wenigen Klicks zu erstellen!

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