PEP: Warum die Prüfung politisch exponierter Personen unerlässlich für Ihre Finanzinstitution ist

PEP: Warum die Prüfung politisch exponierter Personen unerlässlich für Ihre Finanzinstitution ist
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Stellen Sie sich vor, ein neuer Kunde betritt Ihre Finanzinstitution. Er ist ein ehemaliger hochrangiger Politiker mit weitreichenden internationalen Verbindungen. Mit einem festen Händedruck und einem freundlichen Lächeln stellt er sich vor. In seiner Vergangenheit als hoher Politiker hat er zahlreiche politische Entscheidungen beeinflusst und weitreichende internationale Kontakte geknüpft. Nun, nach seiner politischen Karriere, führt er ein globales Unternehmen und sucht nach neuen Finanzdienstleistungen.

Der Kunde bringt eine beeindruckende Erfolgsbilanz und umfassende Erfahrung mit, was ihn zu einem wertvollen Kunden macht. Doch aufgrund seiner früheren Position gilt er als politisch exponiert. Deshalb ist es für Ihre Institution unerlässlich, eine gründliche Prüfung und kontinuierliche Überwachung durchzuführen. Doch was bedeutet politisch exponiert überhaupt?

Was bedeutet Politisch Exponierte Person (PEP)?

Eine politisch exponierte Person (PEP) ist eine Person, die ein öffentliches Amt hohen Ranges innehat, wie z. B. ein Staatsoberhaupt, ein ranghoher Politiker, ein hochrangiger Regierungsbeamter oder ein hochrangiger militärischer Befehlshaber. PEPs gelten aufgrund ihrer Position und möglicher Interessenkonflikte als besonders korruptions- und geldwäscherisikobehaftet. Infolgedessen müssen Finanzinstitute und andere Organisationen im Umgang mit PEPs besondere Vorsichtsmaßnahmen ergreifen und unterliegen möglicherweise einer zusätzlichen behördlichen Kontrolle.

Wer gilt als PEP?

Als politisch exponierte Personen gelten beispielsweise Staatsoberhäupter, hochrangige Politiker, hochrangige Regierungsbeamte und führende Militärs. Zu den PEPs zählen unter anderen auch deren Familienmitglieder und sich im Umkreis der PEP bewegende Personen. Die Definition eines PEP kann je nach Land oder Gerichtsbarkeit variieren, umfasst aber im Allgemeinen Personen, die eine öffentliche Position innehaben und wahrscheinlich Zugang zu erheblichen finanziellen Ressourcen haben.

Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass PEPs nicht unbedingt ein Fehlverhalten implizieren, und normalerweise sind diese Personen selbstredend ehrliche und aufrichtige Personen. Es ist alleine aufgrund ihrer Position und möglicher Interessenkonflikte, dass sie anfälliger für Korruption und Geldwäsche sind, weshalb Finanzinstitute und andere Organisationen im Umgang mit ihnen besondere Vorsicht walten lassen müssen.

Definition und Kategorien von PEPs

PEPs umfassen eine breite Palette von Positionen, darunter:

  1. Staatsoberhäupter und Regierungschefs: Diese Personen stehen an der Spitze der politischen Hierarchie und können bedeutende Entscheidungen beeinflussen.
  2. Hochrangige Politiker: Dazu gehören Minister, Parlamentsabgeordnete und andere wichtige politische Akteure.
  3. Hohe Beamte: Personen in Spitzenpositionen der Verwaltung, Justiz, Militär und diplomatischen Diensten.
  4. Führungskräfte staatlicher Unternehmen: Leiter von Unternehmen, die ganz oder teilweise im Besitz des Staates sind und daher politische und wirtschaftliche Macht besitzen.

Die Identifizierung von PEPs ist nicht nur auf nationale Akteure beschränkt. Internationale Organisationen und multilaterale Institutionen haben ebenfalls eine Liste von PEPs, die weltweit Anerkennung findet.

Österreichische PEP-Vorschriften: Rechtlicher Rahmen und lokale Besonderheiten

In Österreich bildet das Finanzmarkt-Geldwäschegesetz (FM-GwG) die rechtliche Grundlage für den Umgang mit politisch exponierten Personen (PEPs). Dieses Gesetz setzt die EU-Geldwäscherichtlinie um und definiert PEPs präzise für den österreichischen Kontext. Demnach gelten nicht nur hochrangige Politiker auf Bundesebene als PEPs, sondern auch Landeshauptleute, Mitglieder des Nationalrats und andere wichtige Amtsträger. Eine Besonderheit des österreichischen Rechtsrahmens ist die Berücksichtigung lokaler PEPs, was die Komplexität der Compliance-Anforderungen erhöht. Verpflichtete Unternehmen müssen daher ihre Screening-Prozesse entsprechend anpassen, um auch Personen mit regionalem politischem Einfluss zu erfassen.

Warum können politisch exponierte Personen ein höheres Risiko darstellen?

PEPs gelten aufgrund ihrer Position und möglicher Interessenkonflikte als besonders korruptions- und geldwäscherisikobehaftet. So ist hochrangiger Regierungsbeamter in der Lage, Entscheidungen zu beeinflussen, die ihm selbst oder seinen Partnern finanzielle Vorteile bringen könnten. Ebenso ist ein militärischer Führer imstande, Verträge oder andere Ressourcen an Personen oder Organisationen weiterzuleiten, zu denen er eine persönliche Verbindung hat.

Darüber hinaus haben PEPs oft Zugang zu erheblichen finanziellen Ressourcen, was sie zu attraktiven Zielen für kriminelle Organisationen machen kann, die Geld waschen oder andere illegale Aktivitäten durchführen wollen. Ihr öffentlicher Posten kann es ihnen auch erleichtern, ihre illegalen Aktivitäten zu verbergen oder zu verschleiern.

Insgesamt macht die Kombination aus ihrer Position, dem Potenzial für Interessenkonflikte und dem Zugang zu finanziellen Ressourcen PEPs anfälliger für Korruption und Geldwäsche, und Organisationen müssen im Umgang mit ihnen besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen.

PEPs sind also aufgrund ihrer Macht und Positionen in der Gesellschaft einem höheren Risiko ausgesetzt, in Korruptions- oder Geldwäschefälle verwickelt zu werden. Diese Risiken entstehen durch die Möglichkeiten, die ihnen durch ihre Positionen offenstehen, wie beispielsweise der Zugriff auf erhebliche finanzielle Ressourcen und Entscheidungsbefugnisse. Daher ist es für Organisationen, insbesondere Finanzinstitute, unerlässlich, PEPs zu identifizieren und ihre Aktivitäten genau zu überwachen.

Wie gehen Finanzinstitute und andere Organisationen mit PEPs um?

Finanzinstitute und andere Organisationen müssen im Umgang mit PEPs besondere Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Es müssen im Umgang mit PEPs verstärkte Sorgfaltspflichten und laufende Überwachung durchgeführt werden.

Bei der verstärkten Sorgfaltspflicht handelt es sich um eine gründlichere Form der Sorgfaltspflicht, die dazu dient, die potenziellen Risiken im Zusammenhang mit einem PEP zu bewerten. Dies kann eine detailliertere Überprüfung der Finanztransaktionen und des Hintergrunds des PEP sowie eine genauere Untersuchung der Beziehungen und Verbindungen des PEP beinhalten.

Unter laufender Überwachung versteht man die kontinuierliche Beobachtung der Aktivitäten und Transaktionen eines PEP, um mögliche Auffälligkeiten oder verdächtiges Verhalten zu erkennen. Dies kann eine regelmäßige Überprüfung der Kontobewegungen des PEP sowie die Beobachtung jeglicher Veränderungen in der finanziellen Situation oder den Beziehungen des PEP beinhalten.

Neben der verstärkten Sorgfaltspflicht und der fortlaufenden Überwachung können Organisationen im Umgang mit PEP auch einer zusätzlichen behördlichen Kontrolle unterliegen. Dies kann eine strengere Überwachung und häufigere Prüfungen durch die Aufsichtsbehörden beinhalten.

Insgesamt müssen Finanzinstitute und andere Organisationen im Umgang mit PEPs zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um sich und ihre Kunden vor den mit Korruption und Geldwäsche verbundenen Risiken zu schützen.

Praktische Umsetzung einer PEP-Überwachung

Die Implementierung eines effektiven PEP-Überwachungsprogramms umfasst mehrere Schritte:

  1. Datenquellen: Nutzung umfassender Datenbanken und Listen, die regelmäßig aktualisiert werden, um aktuelle Informationen über PEPs zu erhalten.
  2. Risikobewertung: Bewertung der Risiken, die mit PEPs verbunden sind, basierend auf deren Position, Einfluss und historischen Aktivitäten.
  3. Transaktionsüberwachung: Kontinuierliche Überwachung der Transaktionen von PEPs, um verdächtige Aktivitäten frühzeitig zu erkennen.
  4. Erweiterte Sorgfaltspflichten: Durchführung verstärkter Due-Diligence-Prüfungen, einschließlich regelmäßiger Überprüfungen und Audits, um sicherzustellen, dass alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden.

Herausforderungen bei der PEP-Überwachung

Trotz der verfügbaren Technologien und Datenquellen stehen Organisationen vor erheblichen Herausforderungen bei der Überwachung von PEPs. Dazu gehören:

  • Datenqualität: Die Genauigkeit und Aktualität der Daten ist entscheidend, aber nicht immer gewährleistet.
  • Komplexität der Netzwerke: PEPs sind oft in komplexe Netzwerke aus Geschäftsbeziehungen und Finanztransaktionen eingebunden, was die Überwachung erschwert.
  • Dynamische Natur: Die politische Landschaft ändert sich ständig, und Personen können schnell zu PEPs werden oder diesen Status verlieren.

PEP-Listen und deren Bedeutung

PEP-Listen sind unverzichtbare Werkzeuge für die Überwachung und Verwaltung politisch exponierter Personen. Diese Listen enthalten detaillierte Informationen über PEPs und unterstützen Institutionen dabei, potenzielle Risiken zu identifizieren und zu überwachen. Durch den Einsatz von PEP-Listen können Unternehmen sicherstellen, dass sie alle relevanten Personen erkennen und ihre Transaktionen sorgfältig überwachen.

Prüfung von PEP-Listen

Die regelmäßige Prüfung von PEP-Listen ist ein wesentlicher Bestandteil eines effektiven Compliance-Managements. Institutionen müssen sicherstellen, dass sie alle relevanten PEPs identifizieren und ihre Aktivitäten überwachen. Dies beinhaltet die gründliche Analyse von Transaktionen und regelmäßige Audits, um verdächtige Aktivitäten frühzeitig zu erkennen und zu verhindern.

Die Rolle von spezialisierter Compliance-Software bei der Bewältigung der Risiken von PEPs

Spezialisierte Compliance-Softwares können Finanzinstituten und anderen Organisationen dabei helfen, die mit PEPs verbundenen Risiken zu bewältigen. Softwares wie CLARA PEPWATCH wurden entwickelt, um die verstärkte Sorgfaltspflicht und die laufenden Überwachungsprozesse zu automatisieren und zu rationalisieren, die beim Umgang mit PEPs erforderlich sind.

Mit einer speziellen Compliance-Software wie CLARA können Organisationen PEPs schnell und einfach identifizieren und ihre potenziellen Risiken bewerten. Die Software kann Unternehmen auch dabei helfen, PEPs im Laufe der Zeit zu verfolgen und zu überwachen, um etwaige Änderungen ihrer finanziellen Situation oder Beziehungen zu erkennen. Dies kann Unternehmen dabei helfen, die gesetzlichen Vorschriften einzuhalten und potenzielle Probleme im Zusammenhang mit Korruption und Geldwäsche zu vermeiden.

Die spezialisierte Compliance-Software kann daher ein wertvolles Instrument für Finanzdienstleister in Betracht der mit PEPs verbundenen Risiken sein und Organisationen vor möglichen rechtlichen und finanziellen Verpflichtungen schützen.

Zusammenfassend

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine politisch exponierte Person (PEP) eine Person ist, die ein öffentliches Amt hohen Ranges innehat oder ein Mitglied ihrer unmittelbaren Familie oder ihres engeren Kreises ist. PEPs gelten aufgrund möglicher Interessenkonflikte und anderer Faktoren als besonders korruptions- und geldwäschegefährdet. Finanzinstitute und andere Organisationen müssen im Umgang mit PEPs besondere Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, wie z. B. eine verstärkte Sorgfaltspflicht und laufende Überwachung.

Es ist wichtig, dass sich Einzelpersonen und Organisationen der mit PEPs verbundenen Risiken bewusst sind und Maßnahmen ergreifen, um sich vor diesen Risiken zu schützen. Dazu kann die Durchführung einer gründlichen Sorgfaltsprüfung und einer laufenden Überwachung gehören, ebenso wie die Kenntnis zusätzlicher regulatorischer Anforderungen. Indem sie diese Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, können Einzelpersonen und Organisationen sich selbst und ihre Kunden vor den potenziellen Risiken im Umgang mit PEPs schützen.

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